Tierkreis-Zeichen
(Sternzeichen)
Durch den Geburtszeitpunkt ist für jeden Menschen (oder jedes andere Wesen) festgelegt, welchem Tierkreiszeichen / Sternzeichen er angehört.
Den unterschiedlichen Tierkreiszeichen werden verschiedene Eigenschaften zugeordnet. Die Astrologie sagt, dass ein Mensch eines bestimmten Sternzeiches wahrscheinlich bestimmte Eigenarten, Charaktereigenschaften oder Talente hat. Wie stark dies ausgeprägt ist, hängt nach allgemeiner astrologischer Auffassung aber auch vom Aszendenten der betreffenden Person ab.
Die Tierkreiszeichen (sie sind allgemein auch als Sternzeichen bekannt) teilen den Lauf der Sonne während eines Jahres in zwölf Abschnitte von jeweils 30 Grad. Die Namen der Tierkreiszeichen beruhen auf den zwölf Sternbildern des Zodiak (des Tierkreises), mit denen sie einmal deckungsgleich waren, gegen die sie sich jedoch im Laufe der Jahrhunderte aufgrund der Präzession um etwa einen Monat verschoben haben.
Die Sonne durchwandert während des Jahresverlaufes die 12 Tierkreiszeichen. Zum Frühlingsbeginn (d.h. in der Regel am 21. März) tritt sie in den Bereich des Tierkreiszeichens Widder. Daher spricht man auch in der Astrologie vom Widderpunkt für das Äquinoktium.
Die Tierkreiszeichen spielten in der Geschichte der Astronomie und Astrologie eine wichtige Rolle: Sie waren das Gerüst der frühen beobachtenden Astronomie zur Kartierung des Himmels, der Positionsangaben der „Wandelsterne“ bzw. "Wandersterne" und der genauen Voraussage vom Himmelserscheinungen (durch die Ephemeridenrechnung) – aber auch zu deren Deutung und Interpretation (Sterndeutung). Sie finden heute in der abendländischen Astrologie Anwendung.
Die Astrologie versucht aus Sternenkonstellationen Aussagen auf die Gegenwart zu treffen und Zukunftsvoraussagen zu machen
Als Zodiak (auch Zodiac) oder Tierkreis wird der rund 20 Grad breite Bereich um die Ekliptik bezeichnet, innerhalb der die Bahnen von Sonne, Mond und Planeten verlaufen. Die Ekliptik bildet dabei die Mittellinie.
Im Zodiak befinden sich die zwölf Tierkreissternbilder, das sind die Sternbilder, nach denen die Tierkreiszeichen benannt wurden.
Nach der Sternbildteilung der modernen Astronomie läuft die Ekliptik auch durch das Sternbild des Schlangenträgers, welches nicht zum historischen Tierkreis gehört. Es wird daher davon gesprochen, dass es tatsächlich dreizehn Ekliptiksternbilder gibt.
Die Namen der Tierkreiszeichen / Sternzeichen sind aus 12 der 13 Sternbilder entstanden, in denen die Ekliptik liegt. Nach dem Sternbild des Schlangenträgers ist allerdings kein Tierkreiszeichen benannt worden. Während die Tierkreiszeichen mit jeweils 30 Grad als gleich groß festgelegt wurden, sind die gleichnamigen Sternbilder des Tierkreises tatsächlich aber verschieden groß. Für die westliche Astrologie sind Position und Größe der Ekliptiksternbilder heute aber nicht mehr relevant. Der Tierkreis wird als solches heute nicht mehr verwendet, er fällt eher unter den umfassenden Namen Sternbilder bzw. Sternzeichen.
Begriffserklärung der Tierkreiszeichen
Es gibt insgesamt 88 astronomische Sternbilder. Zwölf von diesen tragen die gleichen Namen wie die zwölf Zeichen des Tierkreises.
Sternbilder sind willkürlich zusammengestellte Gruppen von Fixsternen. Durch (imaginäre) Linien mit einander verbunden, haben die Menschen in ihnen Bilder bestimmter Tiere, Wesen oder Dinge gesehen. Mit diesen Hilfslinien lassen sich die Sternkonstellationen besser am Firmament erkennen.
Die zwölf Tierkreissternbilder sind Sternbilder im Zodiak (dem Tierkreis).
Die Tierkreiszeichen sind im also zwölf Abschnitte des Zodiaks, im weiteren Sinne zwölf Zeichen von mehr oder weniger komplexer Bedeutung. Die zwölf Abschnitte stimmten ursprünglich mit dem Sternenhimmel überein, sind aber an die astronomischen Jahreszeiten gebunden, so dass sie sich – wenn auch langsam – gegenüber den Fixsternen verschoben haben. Der tropische Tierkreis beginnt beim sogenannten Widderpunkt (mittlerer Frühlingspunkt), der nach dem Beginn des Tierkreiszeichens Widder benannt ist. Ob nun aber die Tierkreiszeichen nach den Sternbildern benannt sind, oder umgekehrt die Tierkreissternbilder nach den zwölf Symbolen, kann man heute nicht mehr genau feststellen.
Zusätzlich verläuft die Ekliptik (das ist die scheinbare Sonnenbahn) noch durch ein weiteres, dreizehntes Sternbild, den sogenannten Schlangenträger. Diese dreizehn Ekliptik-Sternbilder des Zodiaks umfassen unterschiedlich große Sektoren auf der Ekliptik. Die Sektoren der zwölf Tierkreiszeichen hingegen sind alle (dies wurde so festgelegt) exakt 30 Grad groß.
Es muss für astronomie-geschichtliche Untersuchungen zwischen Positionsangaben nach Sternbildern und nach Tierkreiszeichen unterschieden werden. Dasselbe gilt auch für astrologische Betrachtungen. Astrologie, bei der die Himmelskörper-Konstellationen unseres Sonnensystems in Bezug zum tropischen Tierkreis gedeutet werden, bezeichnet man als tropische Astrologie.
Das Alter der Tierkreiszeichen
Das wahrscheinliche Alter der Tierkreiszeichen wird aus dem Präzessionseffekt abgeleitet. Da die Länge eines Platonsjahres mit 25.700 bis 25.800 Jahren angegeben wird, weil sich seine Länge aus der Drift des Himmelspols nicht genauer ermitteln lässt, ist es nur ein ungenauerer Zeitpunkt, zu dem der Widderpunkt exakt beim Sternbild auf dessen Anfang gelegen hat. Aus diesem Grund ist auch kein exakter Zeitpunkt des Wechsels von Fische auf Widder festlegbar.
Desweiteren weiß man nicht, ob auch früher der Widder die gleichen Grenzen hatte wie das heutige Bild, unter welchen Umständen die Namensgebung also tatsächlich stattgefunden hat. Daher können astronomisch ermittelte Altersangaben der Tierkreiszeichen nur als ungefähre Schätzung angesehen werden.
Das ursprüngliche Konzept – aber unter anderen Namen und daher ungeklärter Zuordnung – geht vermutlich auf die Akkader (ca. 2300 v. Chr) zurück, archäologische Funde belegen ihre Verwendung in der babylonisch/sumerischen Astronomie, im nahen Osten, wie auch im antiken Griechenland (etwa 2. Jahrhundert v. Chr.) und im alten Ägypten (Tierkreis von Dendera, wohl nicht älter als 51 v. Chr.).
Bedeutung der Tierkreiszeichen
Die Sternbilder sind eine vom Menschen erfundene Idee, keine wissenschaftlich zwingende Vorgabe. Sie wurden konstruiert, indem man die hellen Punkte der einzelnen Sterne durch gedachte Linien verband, obwohl sie weit von einander entfernt sind und tatsächlich astronomisch gesehen nichts miteinander zu tun haben. Der Mensch gab der unendlichen Vielzahl von Sternen am Himmel durch die Zusammenfassung eine Ordnung, was den einzelnen Himmelskörpern des Firmaments einen identifizierbaren Charakter gab und nicht zuletzt wesentlich zur Orientierung (z.B. bei der Seefahrt) beitrug.
Für die Entstehung der Sternzeichen-Namen und deren Bedeutungen gibt es verschiedene Theorien. Eine davon besagt, dass sie aus den mythologischen Gestalten der Sternbilder entstanden sind und dass sie per Analogiedenken mit vertrauten Phänomenen in Verbindung gebracht wurden, und damit eine Merkhilfe in einem bekannten Zusammenhang darstellen.
Es gibt aber auch die dem widersprechende Meinung, dass die Gestalten der Sternbilder bewusst so gewählt wurden, um die bekannte Charakterisierung des jeweiligen Himmelsabschnittes festzuhalten. Die manchmal sehr konstruierte wirkende Art der dazugehörigen Sternbilder zum Sternzeichen und die Auswahl der Symbole, die im Gegensatz zu den anderen Sternbildern keine oder nur schwache einzelne mythologische Bezüge haben (z. B: Fische), stützt diese Theorie. Auch Hinweise auf eine mögliche Verbindung zu den zwölf Heldentaten des Herkules mit den Sternbildern scheinen zu belegen, dass es sich hierum eine ganz gezielte Zwölfteilung der Ekliptik zu dieser Zeit gehandelt hat.
Insgesamt können die Tierkreiszeichen als frühzeitliche Systematisierung der Himmelskörper gesehen werden, die aber heute für die moderne Astronomie gänzlich unbrauchbar ist.
Die Tierkreiszeichen und das Horoskop
Der Tierkreis / Zodiak ist die Basis für das westliche Horoskop. Er besteht aus 12 Teilen, von denen jedes einem Tierkreiszeichen unterstellt ist. Als Tierkreiszeichen / Sternzeichen einer Person wird jenes bestimmt, in welchem die Sonne zum Zeitpunkt der Geburt stand (Geburtszeichen), seltener das den Aszendenten.
Da die Sonne aber nicht um Mitternacht von einem Tierkreiszeichen in das nächste wechselt, ist die häufig zu findende Einteilung nach Kalendertagen nicht wirklich exakt. Der tatsächliche Zeitpunkt des Übergangs von einem Sternzeichen zum Nächsten ändert sich von Jahr zu Jahr ein wenig, da das Sonnenjahr nicht ganz genau 365 Tage lang ist. Viele Astrologen berechnen den Übergang genau, in Tierkreiszeichen-Büchern und Zeitungshoroskopen ist jedoch die Angabe von Kalendertagen üblich, was in wenigen Einzelfällen zu Falsch-Zuordnungen führen kann.
Das Tierkreiszeichen einer einzelnen Person
Bestimmten Tierkreiszeichen werden bestimmte Eigenschaften zugeordnet, so damm man aus dem Geburts-Zeitpunkt z.B. auf Charaktereigenschaften der betreffenden Person schliessen kann. In Vereinfachung der ursprünglichen Charakterisierungen verallgemeinert die Astrologie im Widder geborene Menschen als Tatmenschen, draufgängerisch, sportlich, aufbrausend etc., im Stier geborene als sesshaft, behäbig, auf Sicherheit bedacht etc., in den Zwillingen geborene als kommunikativ, suchend, unstet, unterhaltsam, und so weiter. Diese Charaktereigenschaften werden als Grundeigenschaften der jeweiligen Sternzeichen angenommen.
Tierkreiszeichen und Mondkalender
Tierkreiszeichen spielen auch eine Rolle im Ende des 20. Jahrhunderts wieder aufgekommenen Mondkalender, welcher auf eine Frühform aus dem Mittelalter zurückgeht. Die Aussagekraft von Mondkalendern entspricht in etwa der des Horoskops, ist aber umstritten.
Quelle: Wikipedia
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